Wir gestalten unseren Schulhof in den Ferien
Wie alles entstand…
Während der GBS-Zeit machten mich einige Kinder darauf aufmerksam, dass das Hüpfspiel „Himmel und Hölle“ im Laufe der Zeit verschwunden sei. Viele kennen das Hüpfspiel, aber für diejenigen, die es nicht kennen, gibt es hier eine kurze Erklärung des Spiels:
Man braucht einen Stein und der Stein muss jeweils von Feld 1 bis Feld 10 geworfen werden. Trifft man das entsprechende Feld, fängt man an zu hüpfen, das heißt, auf einem Bein zu hüpfen. Das Feld mit dem Wurfstein wird jedoch übersprungen. Man betritt die Felder 2 + 3 und 5 + 6 mit beiden Beinen und landet dann auf nur einem Bein in Feld 7. Die Felder 8 und 9 sind wieder mit beiden Beinen zu absolvieren. Das letzte Feld 10 wird wieder mit beiden Beinen absolviert (oft Himmel genannt). Danach macht man eine halbe Drehung, landet wieder auf beiden Beinen auf der 10 und kehrt nun mit einer Wanderung zum Anfang zurück. Im Feld vor dem Wurfstein muss dieser noch eingesammelt werden.
Als ich mir das alte Spielfeld genauer ansah, stellte ich fest, dass das alte Spielfeld nicht mehr zu erkennen war, und erklärte den Kindern, dass wir in den Ferien die Möglichkeit haben würden, ein neues Spielfeld auf den Boden zu malen. In diesem Moment konnte ich die Aufregung in den Augen der Kinder sehen, und ich begann zu überlegen, wie ich das Projekt angehen würde.
Als die Vorbereitungen für die Ferien endlich begannen, stellte ich mein Projekt den Erziehern vor und bekam ein sehr positives Feedback zu meiner Idee! Einige Erzieher waren auch bereit, sich zu beteiligen und mich und das Projekt zu unterstützen – Danke an Bastian und Dirk!
Ich möchte auch kurz erwähnen, dass wir Erzieher immer versuchen, die Wünsche und Ideen der Kinder bestmöglich umzusetzen. Da die Partizipation bei uns im Vordergrund steht.
Vorbereitungen…
Am ersten Ferientag erzählte ich den Kindern im Morgenkreis, in dem wir alle zusammenkommen, um den Tag zu planen, dass ich das „Hüpfspiel – Himmel und Hölle“ mit Bodenfarbe auf den Boden malen möchte. Die Kinder jubelten und alle wollten mithelfen.
Ich habe 2 Kinder (Alexander und Gibran) gefragt, ob sie mit mir und Dirk zum Einkaufen ins Bauhaus kommen würden. Zusammen mit den beiden Kindern suchten wir die richtigen Farben und die Pinsel aus und machten uns an die Arbeit!
Schritt 1:
Wir fragten die Kinder, wo sie das Spiel „Himmel und Hölle“ am liebsten haben würden. Da der Boden mit Sand bedeckt war, mussten wir zuerst den Boden fegen, um ihn vom Sand zu befreien. Die Kinder nahmen die Besen und fegten den Platz, um ihn sauber zu machen. Gemeinsam mit den Kindern klebten wir die Umrisslinien der Felder mit Klebeband ab, um zu verhindern, dass die anderen Steine beim Malen befleckt werden.
Schritt 2:
Die Kinder nahmen die gewünschten Farben und begannen, die Kästchen zu bemalen. Es war interessant zu beobachten, wie die Kinder die Pinsel und die Farben benutzten. Auch die Gespräche untereinander waren sehr spannend anzuhören, da jedes Kind bereits Erfahrungen mit Pinsel und Farbe gemacht hatte.
Schritt 3:
Nachdem alle Kinder, die mitmachen wollten, an die Reihe waren, sperrten wir den „nassen“ Boden mit kleinen roten Hütchen ab und ließen das Ganze trocknen…
Schritt 4:
Am nächsten Tag versammelten sich viele Kinder um das neue Spielfeld und fragten mich, ob sie heute schon darauf spielen könnten. Ich fragte die Kinder, ob nicht noch etwas fehle. Die Kinder sagten mir, dass die Zahlen in den Feldern noch nicht vorhanden waren.
Bevor wir mit dem Zeichnen der Zahlen begannen, lösten wir das Klebeband und machten uns an die Arbeit, die Zahlen von 1 bis 10 in die Kästchen zu zeichnen.
Schritt 5:
Nachdem die Kinder die Zahlen auf die Felder gezeichnet hatten, mussten wir nur noch warten, bis alles getrocknet war. Am nächsten Tag, als der Boden endlich trocken war, wollten wir die Felder des Spielfelds mit weißer Farbe umranden, damit die Linien besser hervortreten.
Abschlusswort:
Es hat uns allen viel Spaß gemacht, das Projekt „Schulhofgestaltung“ mit den Kindern während der GBS-Ferien durchzuführen. Am Ende ist etwas Schönes dabei herausgekommen, von dem alle Kinder der Schule profitieren werden.
Wir beobachten, dass sich viele Kinder morgens während der Schulzeit und auch nachmittags in der GBS auf dem „neuen“ Spielfeld amüsieren, und es ist spannend zu hören, wie sich die Kinder untereinander ganz stolz über ihre Erfahrungen austauschen, indem sie sich z. B. erzählen, welches Feld sie bemalt haben.
Unsere pädagogischen Ziele bestanden in erster Linie darin, die sozialen Kompetenzen innerhalb der Gruppe zu festigen und zu stärken.
Die Kinder treten in den Austausch miteinander und lernen zu der eigenen Meinung zu stehen genauso wie andere Meinungen zu akzeptieren (z.B. die Wahl der Farben / Kinder malen zu zweit ein Feld an).
Ein weiteres pädagogisches Ziel für uns war die räumliche Gestaltung unseres Schulhofs.
Denn die Gestaltung unseres Schulhofs hat Einfluss auf die kognitive, motorische und psychosoziale Entwicklung von Kindern.
Partizipation:
Das gesamte Projekt wurde ins Leben gerufen, weil die Kinder es sich gewünscht haben. Wir halten es für wertvoll und wertschätzend, die Ideen und Meinungen der Kinder zu respektieren und ihnen die „Macht“ zu geben, sich zu beteiligen und Entscheidungen zu treffen, wie im Fall der Gestaltung des Schulhofs.
Ein großes Dankeschön an alle Kinder, die an diesem Projekt mitgewirkt haben!
Didem
Natürlich würden wir gerne wissen, ob die Kinder zu Hause von ihren Erlebnissen berichtet haben. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns diese Erfahrungen im Kommentarfeld unten mitteilen würden.